iwoca KMU-Index: Streiks belasten deutsche KMU finanziell

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Roter Bogen geviertelt
roter Bogen, geviertelt
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  • 69 Prozent sehen im ersten Quartal 2024 eine erhebliche Belastung für deutsche KMU durch das Streikgeschehen.
  • 22 Prozent der Expert*innen berichten, dass Streiks die Auftragserfüllung verzögern und die Produktivität beeinträchtigen.
  • Mehr als jede*r Zehnte berichtet von finanziellen Einbußen sowie Liquiditätsproblemen verursacht durch Arbeitskämpfe.
  • Drei Viertel der Finanzexpert*innen erwarten in den nächsten sechs Monaten eine steigende Nachfrage nach Finanzmitteln.

Streiks beherrschen Deutschland © Markus Spiske auf Unsplash 

Flughäfen, Airlines, die Bahn, der Nahverkehr, gefühlt jeder Verkehrsbereich ist in den letzten Monaten bestreikt worden. Entwickelt sich Deutschland zum Streikland? In den ersten drei Monaten des Jahres ächzte nicht nur die Öffentlichkeit unter diversen Streiks, sondern auch die Wirtschaft. Der subjektive Eindruck lässt sich auch mit Daten belegen: Die Analyse des KMU-Index des Unternehmensfinanzierers iwoca zeigt, dass sieben von zehn der befragten Kreditexpert*innen (69 Prozent) im anhaltenden Streikgeschehen eine erhebliche Belastung für deutsche kleine und mittlere Unternehmen (KMU) im ersten Quartal des Jahres 2024 sehen.

Streiks verzögern Aufträge und senken Produktivität

Auch wenn aktuell weniger Streiks stattfinden, werden im Sommer weitere Streiks erwartet. Das erste Quartal 2024 war sehr Streik intensiv und belastend für deutsche Unternehmen: Knapp ein Viertel der befragten Expert*innen (22 Prozent) berichtet, dass Streiks die Auftragserfüllung verzögerten und die Produktivität beeinträchtigten. 15 Prozent geben an, dass KMU aufgrund der Einschränkungen zusätzliche Maßnahmen ergreifen mussten, beispielsweise die Suche nach alternativen Lieferanten, flexiblere Arbeitszeiten oder Homeoffice-Regelungen. Eine finanzielle Belastung durch die Streiks nahm jede*r zehnte Befragte (11 Prozent) wahr, die zudem von Umsatzverlusten und Liquiditätsproblemen ihrer Klient*innen berichten. 

Hohe Betriebskosten und Personalprobleme belasten KMU

Die aktuelle Lage löst bei KMU eine Reihe von Sorgen aus. Die hohen Betriebskosten (27 Prozent), das Finden und Halten von qualifiziertem Personal (20 Prozent) und der Zugang zu Finanzmitteln (15 Prozent) sind dabei die größten Sorgen. Aber auch politische Unsicherheiten (9 Prozent) belasten die KMU laut den Expert*innen.

Zudem sind sich die Expert*innen in der aktuellen Situation einig: Mehr als drei Viertel (78 Prozent) sind besorgt, dass ein fehlender Kapitalzugang kurzfristige Finanzanforderungen und Liquiditätsengpässe verstärken könnte. Und so letztlich zu unnötigen Unternehmensinsolvenzen führen könnte. 

Die Ergebnisse des KMU-Index verdeutlichen die Herausforderungen, die KMU infolge der aktuellen Streiksituation zu bewältigen haben. Zudem zeigen sie auch, wie wichtig flexible Finanzierungslösungen sind, um diese Unternehmen bestmöglich zu unterstützen und ihren Fortbestand zu sichern. 

 Fabian Platzen, General Manager von iwoca in Deutschland © iwoca/NaYoung Ha 

Fabian Platzen, General Manager von iwoca Deutschland, fasst zusammen: „Die Streikwelle stellt eine erhebliche Herausforderung für deutsche KMU dar. Unsere Daten zeigen bereits Verzögerungen und Produktivitätseinbußen bei vielen Unternehmen. Daher ist es entscheidend, dass KMU Zugang zu flexiblen Finanzierungslösungen haben. So können sie ihre Liquidität sichern und ihre Geschäftstätigkeit auch in diesen turbulenten Zeiten aufrechterhalten.“

3 Tipps für KMU, wie sie sich für Streiks wappnen

Tipp 1: In Streikzeiten flexibel sein

Flexibilität ist besonders bei Streiks im öffentlichen Verkehr wichtig. KMU sollten ihren Mitarbeiter*innen die Möglichkeit zum Home-Office bieten, soweit es die Umstände zulassen. Ist dies nicht möglich, können KMU ihre Beschäftigten bei der Bildung von Fahrgemeinschaften unterstützen. Darüber hinaus empfiehlt es sich, die Arbeitszeiten flexibel zu gestalten, um beispielsweise auf Einschränkungen bei der Kinderbetreuung reagieren zu können.

Tipp 2: Seien Sie vorbereitet

Streiks können die Ausführung von Aufträgen verzögern und die Produktivität beeinträchtigen. Lassen Sie es nicht so weit kommen. Identifizieren Sie mögliche Störfaktoren durch eine Analyse der Lieferketten, die von einem Streik betroffen sein könnten. Darüber hinaus ist es ratsam, frühzeitig Kontakt zu möglichen alternativen Lieferanten und Logistikdienstleistern aufzunehmen. So kann im Falle eines Streiks schnell reagiert werden. Zur Vermeidung von Lieferengpässen sollten KMU zudem einen ausreichenden Vorrat an wichtigen Materialien und Produkten anlegen.

Tipp 3: Sorgen Sie für Liquiditätspolster

Streiks können zu erheblichen Umsatzeinbußen und zusätzlichen Kosten führen. Um das Unternehmen vor finanziellen Engpässen zu schützen, ist es ratsam, ein Liquiditätspolster aufzubauen. Dies kann durch die Bildung von Rücklagen, die Aufnahme von Krediten oder die Nutzung von Factoring-Lösungen erreicht werden. Geschäftsführer*innen sollten sich außerdem nicht davor scheuen, mit ihren Lieferanten, Kund*innen und Kreditgebern zu verhandeln. So können negativen Auswirkungen von Streiks auf das Unternehmen minimiert werden. Denn viele Partner sind in der Regel bereit, Unternehmen in schwierigen Situationen entgegenzukommen.

Methodik:

Der iwoca KMU-Index wird vierteljährlich erhoben und basiert auf einer Online-Befragung von Kreditexpert*innen in Deutschland, darunter Banken, Makler*innen und Plattformen. Die Befragung wurde vom 14. März bis 05. April 2024 vom Fintech-Unternehmen iwoca durchgeführt und umfasste 55 Expert*innen, die in den vergangenen vier Wochen 1.910 Anträge auf unbesicherte Finanzierungen im Namen ihrer KMU-Kundschaft gestellt haben. Die Ergebnisse bieten einen regelmäßigen Einblick in die Motive der Kleinunternehmer*innen für Kreditaufnahmen und wie sich diese Muster in verschiedenen wirtschaftlichen Trends entwickeln. iwoca veröffentlicht den KMU-Index, um die Erfahrungen von Finanzexpert*innen, die mit kleinen Unternehmen zusammenarbeiten, zu erfassen. 

Bildquelle:
Autor:
NaYoung Ha

Marketing & Communications Executive

Zuletzt geändert am:
Jun 10, 2024

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