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Liquidität ist für jedes Unternehmen entscheidend, besonders, wenn Kund*innen lange Zahlungsziele haben. Viele kleine und mittlere Unternehmen greifen deshalb auf Factoring zurück, um ihre offenen Rechnungen in sofortiges Kapital zu verwandeln.
Factoring ermöglicht es, offene Rechnungen sofort zu Geld zu machen, doch nicht immer passt diese Lösung zu jedem Unternehmen. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Factoring funktioniert, welche Vor- und Nachteile es hat und wie Sie mit dem flexiblen Firmenkredit von iwoca Liquidität sichern können – ganz ohne Forderungsverkauf.
Factoring ist eine moderne Form der Unternehmensfinanzierung, bei der Firmen ihre offenen Rechnungen an einen sogenannten Factor – also eine Bank oder einen spezialisierten Finanzdienstleister – verkaufen. Im Gegenzug erhalten sie den größten Teil des Rechnungsbetrags sofort ausgezahlt und müssen nicht erst auf den Zahlungseingang ihrer Kund*innen warten. So entsteht sofortige Liquidität, die Unternehmen nutzen können, um laufende Kosten zu decken oder neue Aufträge zu finanzieren.
Der Factoringanbieter übernimmt im Anschluss das Einziehen der Rechnungssumme von den Kund*innen. Nach Zahlungseingang wird der verbleibende Restbetrag (abzüglich der Gebühr des Factors) an das Unternehmen überwiesen. Dieser Prozess wird häufig auch als Rechnungsverkauf oder Rechnungsvorfinanzierung bezeichnet.
Ein wesentlicher Vorteil des Factorings besteht darin, dass Unternehmen Liquiditätsengpässe vermeiden und finanziell flexibel bleiben, unabhängig davon, wie lange ihre Kund*innen für die Zahlung benötigen.
Der Ablauf von Factoring ist einfach und lässt sich in mehreren Schritten nachvollziehen. Unternehmen behalten dabei jederzeit den Überblick über ihre offenen Rechnungen und den Geldfluss.
1. Leistung und Rechnungserstellung
Zuerst erbringt das Unternehmen seine Leistung oder liefert Waren an Kund*innen. Anschließend stellt es wie gewohnt eine Rechnung aus.
2. Verkauf der Forderung
Diese Rechnung wird an den Factoring-Anbieter (den Factor) verkauft. Damit überträgt das Unternehmen den Anspruch auf Zahlung und erhält im Gegenzug sofort Liquidität.
3. Sofortauszahlung durch den Factor
Nachdem der Factor die Bonität der Kund*innen geprüft hat, überweist er in der Regel 80 bis 90 Prozent des Rechnungsbetrags. Das Geld steht dem Unternehmen somit sehr schnell zur Verfügung.
4. Übernahme des Debitorenmanagements
Der Factoring-Anbieter kümmert sich anschließend um das Forderungsmanagement. Er überwacht den Zahlungseingang, erinnert Kund*innen an fällige Beträge und führt bei Bedarf das Mahnwesen durch. Dadurch entlastet er das Unternehmen erheblich im Verwaltungsaufwand.
5. Zahlung durch die Kund*innen
Die Kund*innen bezahlen ihre Rechnung direkt an den Factoring-Anbieter. Für sie ändert sich lediglich der Zahlungsempfänger, der Ablauf bleibt ansonsten gleich.
6. Endabrechnung und Restzahlung
Sobald die Zahlung vollständig eingegangen ist, erhält das Unternehmen den verbleibenden Restbetrag, abzüglich der vereinbarten Factoring-Gebühr. Diese deckt die Dienstleistung und das übernommene Risiko ab.
7. Schutz vor Zahlungsausfällen
Beim sogenannten echten Factoring übernimmt der Anbieter das gesamte Ausfallrisiko. Selbst wenn eine Kundin oder ein Kunde nicht zahlt, bleibt das Unternehmen finanziell abgesichert.
Factoring ist nicht gleich Factoring. Je nach Bedarf und Risikobereitschaft können Unternehmen zwischen verschiedenen Modellen wählen. Die Unterschiede liegen vor allem darin, wer das Ausfallrisiko trägt und welche Aufgaben der Factoringanbieter übernimmt.
Beim echten Factoring übernimmt der Anbieter das gesamte Zahlungsausfallrisiko. Wenn eine Kundin oder ein Kunde nicht zahlt, bleibt das Unternehmen trotzdem finanziell geschützt. Diese Variante bietet maximale Sicherheit und wird daher besonders von kleinen und mittleren Unternehmen genutzt, die auf stabile Liquidität angewiesen sind.
Hier bleibt das Risiko für Zahlungsausfälle beim Unternehmen. Der Factor kümmert sich zwar um die Vorfinanzierung und das Forderungsmanagement, verlangt das Geld aber zurück, falls der Kunde nicht zahlt. Diese Form ist meist etwas günstiger, weil der Anbieter kein Risiko absichern muss.
Beim Inhouse- oder Eigenservice-Factoring behält das Unternehmen die Verwaltung seiner Forderungen selbst, während der Factor nur die Finanzierung übernimmt. Diese Variante eignet sich für Betriebe, die bereits über ein funktionierendes Mahnwesen verfügen und lediglich die Liquidität verbessern möchten.
Hier übernimmt der Anbieter alle Aufgaben rund um die Forderung – von der Bonitätsprüfung bis zur Zahlungserinnerung. Unternehmen müssen sich um nichts kümmern und profitieren von einer Rundum-Lösung, die Zeit spart und Prozesse vereinfacht.
Je nach Unternehmensgröße, Kundenstruktur und internen Ressourcen kann eine dieser Varianten besser passen als die andere. Wer regelmäßig hohe Rechnungsbeträge stellt oder lange Zahlungsziele anbietet, profitiert besonders von echtem oder Full-Service-Factoring.
Die Kosten für Factoring hängen von mehreren Faktoren ab – etwa der Höhe der Forderungen, der Bonität Ihrer Kund*innen, der Branche und dem Leistungsumfang des Anbieters. Typischerweise setzen sich die Gebühren aus Factoring-Gebühr, Zinskosten und ggf. Servicegebühren zusammen.
Stellen Sie sich vor, Sie führen ein kleines Handelsunternehmen und stellen Ihrem Kunden eine Rechnung über 10.000 € mit einem Zahlungsziel von 60 Tagen.
Anstatt auf den Zahlungseingang zu warten, verkaufen Sie die Rechnung an einen Factoringanbieter. So erhalten Sie den größten Teil des Betrags sofort und können mit dem Geld weiterarbeiten.
In diesem Beispiel erhält Ihr Unternehmen 9.750 € sofort, anstatt 60 Tage auf den Zahlungseingang zu warten. Die Kosten von 250 € sichern dafür Ihre Liquidität und schützen vor möglichen Zahlungsausfällen.
Ob sich das lohnt, hängt von Ihrer Unternehmenssituation ab: Wenn schnelle Liquidität wichtiger ist als ein kleiner Gebührenabzug, kann Factoring eine sinnvolle Lösung sein.
Ob Factoring die richtige Lösung ist, hängt stark von Ihrer Unternehmenssituation ab. Besonders lohnenswert ist es, wenn Sie regelmäßig größere Rechnungen mit langen Zahlungszielen stellen und Ihr Geld schneller benötigen, um laufende Kosten zu decken oder neue Aufträge zu finanzieren.
In diesen Fällen kann Factoring zwar funktionieren, ist aber oft mit höheren Gebühren verbunden oder organisatorisch aufwändiger.
Factoring ist nicht die einzige Möglichkeit, kurzfristige Liquidität zu sichern. Wenn Sie mehr Flexibilität wünschen und keine offenen Forderungen an Dritte verkaufen möchten, kann ein Firmenkredit die bessere Lösung sein.
Mit dem Firmenkredit von iwoca finanzieren Sie Ihre Rechnungen ganz einfach selbst – ohne Papierkram und ohne Eingriff in Ihre Kundenbeziehungen. Sie entscheiden frei, wofür Sie das Kapital einsetzen: zur Überbrückung offener Rechnungen, für den Einkauf von Waren, Betriebsausgaben oder zur Investition in Wachstum.
So behalten Sie die volle Kontrolle über Ihre Finanzen und bleiben jederzeit handlungsfähig, wenn Zahlungen auf sich warten lassen.
In diesem Beitrag erfahren Sie, was Factoring bedeutet, wie es funktioniert und wann es sich lohnt. Außerdem zeigen wir, welche Kosten entstehen und welche Alternative es für Unternehmen gibt, die lieber flexibel bleiben möchten.