KMU-Studie: Große Informationslücke bei Finanzierungsoptionen – Jeder vierte Finanzentscheider fühlt sich schlecht informiert

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Inhalt
Ob für neue Maschinen, zusätzliche Lagerbestände oder die Expansion: Eine Unternehmensfinanzierung ist für viele kleine und mittlere Unternehmen (KMU) entscheidend für ihr Wachstum und Stabilität. Doch Finanzentscheidungen werden in KMU häufig ohne eine spezialisierte Finanzabteilung getroffen. Stattdessen kümmern sich Inhaber:innen oder Geschäftsführer:innen neben dem Tagesgeschäft auch um Finanzierungsthemen. Die Folge: Jeder vierte KMU-Finanzentscheider (24 Prozent) fühlt sich wenig bis gar nicht über die verschiedenen Finanzierungsoptionen informiert. Zwei Drittel (63 Prozent) nehmen das Thema Unternehmensfinanzierung sogar als ein gesellschaftliches Tabu wahr. Das zeigt eine aktuelle Umfrage, die das Fintech iwoca in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut SKOPOS unter 400 Finanzentscheidern in kleinen bis mittelgroßen Unternehmen durchgeführt hat.
Die Hausbank dominiert – Informationsdefizit bleibt bestehen
Die Mehrheit der Befragten (65 Prozent) gibt an, dass sie sich bei Finanzierungsfragen zuerst an ihre Hausbank wenden. Auch Steuer- und Finanzberater spielen eine wichtige Rolle (41 Prozent). Damit stützen sich KMU vor allem auf Informationsquellen, die überwiegend klassische Produkte wie Bankkredite oder Förderkredite vermitteln. Entsprechend zählen diese beiden Instrumente zu den bekanntesten Finanzierungsformen: 85 Prozent der Befragten kennen den Bankkredit, 75 Prozent den Förderkredit. Jeweils 71 Prozent sind mit Leasing und staatlichen Zuschüssen vertraut. Gut zwei Drittel (67 Prozent) kennen die Option eines Privat-Darlehens über Freunde oder Familie. Online-Kredite von nicht-banklichen Anbietern sind mit 41 Prozent bereits weitgehend bekannt, liegen jedoch noch hinter den traditionellen Angeboten zurück.
Die starke Abhängigkeit von wenigen Informationsquellen trägt dazu bei, dass sich viele Finanzentscheider nur unzureichend informiert fühlen. Während 39 Prozent lediglich teilweise Kenntnisse zu Finanzierungsoptionen angeben, verfügen 15 Prozent über wenig und weitere neun Prozent sogar über gar keine Informationen. Für KMU ohne eigene Finanzabteilung oder spezialisiertes Know-how stellt dies ein erhebliches Hindernis bei der Finanzierungsentscheidung dar.
Finanzierungsbedarf bleibt hoch
Trotz der bestehenden Unsicherheit plant fast die Hälfte der Befragten (44 Prozent), in den kommenden sechs bis zwölf Monaten einen Unternehmenskredit aufzunehmen. Gleichzeitig gibt rund zwei Drittel (63 Prozent) an, dass es in Deutschland Vorbehalte gibt, offen über Unternehmensfinanzierung und Kredite zu sprechen. Diese Tabuisierung kann die Transparenz sowie den Austausch zu möglichen Finanzierungsoptionen einschränken. Das erschwert nicht nur einen breiteren Zugang zu Kapital, sondern bremst auch die Innovations- und Wachstumsmöglichkeiten vieler kleiner Unternehmen.
Informationsquellen über Branchentrends
Neben Finanzierungsthemen zeigt die Umfrage auch, wie sich KMU-Entscheider über Branchentrends informieren. Wichtigste Quellen sind hier das persönliche Netzwerk und Kollegen (52 Prozent), Fachzeitschriften (47 Prozent), Online-Fachportale (46 Prozent) und allgemeine Nachrichtenmedien (46 Prozent).
Mehr Transparenz für KMU notwendig
„Viele KMU verfügen weder über eigene Finanzabteilungen noch über die Zeit, sich tiefgehend mit Finanzierungsoptionen zu beschäftigen. Sie verlassen sich daher verständlicherweise auf ihre Hausbank oder ihren Steuerberater – doch diese informieren meist nur über klassische Kredite“, erklärt Fabian Platzen, General Manager von iwoca Deutschland. „Wenn wir als Finanzdienstleister kleine Unternehmen mit dem Kapital versorgen wollen, das sie benötigen, müssen wir ihnen als vertrauenswürdige Wissensquelle einen breiteren Überblick verschaffen. Alle Anbieter sollten dazu beitragen, die Informationslücke zu schließen und Finanzierungsthemen für KMU zugänglicher zu machen.“
Über die Umfrage
Die Umfrage wurde im Auftrag von iwoca Deutschland von der SKOPOS Group im August 2025 durchgeführt. Befragt wurden 400 Finanzentscheider in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) mit 1 bis 249 Mitarbeitern in ganz Deutschland. Die gewählte Stichprobengröße von n=400 gewährleistet repräsentative Ergebnisse innerhalb der Zielgruppe.